: Enten als Rattenfutter
■ Wo sind die süßen Küken im Bürgerpark geblieben?
Während sich am Werdersee große Entenfamilien tummeln, scheint der Nachwuchs der Enten in den Wallanlagen dieses Jahr eher spärlich ausgefallen. Wir fragten den Amtstierarzt Dr. Hans-Christian Tänzer.
taz: Ist ihnen das auch aufgefallen, daß es in den Wallanlagen so wenig Küken gibt?
Hans-Christian Tänzer: Sagen wir so: Mir fallen die ersten Anfang April auf; da freut man sich und denkt, es ist schon wieder so weit. Und die Kleinen demnächst sind die Nachgelege — aber die ersten sind dann irgendwie umgekommen. Es gehen ja viele ein oder werden gefressen.
Wieviele? Jedes zweite?
Das möcht' ich wohl sagen. Jetzt hat eine Entenmutter ja nur noch fünf Küken bei sich schwimmen. Es waren aber mal im Schnitt zwölf.
Wo sind die anderen denn geblieben?
Vielleicht von einer Ratten-oder Möwenplage dezimiert, das sind die Dauerfeinde. Aber gegen die ständige Rattenplage wird ja was getan, man sieht da Köder liegen.
Sind das Wasserratten?
Das sind Wanderratten, die eben bevorzugt am Wasser leben. Wenn's dunkel wird, kommen die raus, auch am Weserufer, da wird's nachts lebendig.
Ratten und Möwen also ...
Die Lachmöwen nicht unbedingt, die sind relativ friedlich, aber die Silbermöwen.
Fressen die die Eier oder die Küken?
Die Küken. Soweit sie sie erwischen können, nehmen sie sie mit. Und die Kleinen wissen ja noch von nichts.
Fragen: Christine Holch
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