: Enrile wirft Präsidentin Aquino Wahlbetrug auf den Philippinen vor
Manila (afp) - Vor tausend wütenden Anhängern hat der ehemalige philippinische Verteidigungsminister Enrile der Regierung Aquino bei einer Protestkundgebung am Mittwoch vorgeworfen, die Auszählung der Stimmen bei den Präsidentschaftswahlen vom vergangenen Montag zu ihren Gunsten zu manipulieren. Obschon erst ein geringer Teil der Stimmen ausgewertet sei, werde dem Volk durch die permanente Radioberieselung mit Siegesmeldungen der Regierung suggeriert, das Rennen sei gelaufen. Zuvor hatte die Bürgerbewegung für freie Wahlen ein von ihr ermitteltes inoffizielles Endergebnis für die Zusammensetzung des Senats bekanntgegeben, demzufolge 23 Aquinoanhänger, aber nur ein Vertreter der rechten Opposition ins neue Oberhaus einziehen werden. Enrile selbst, der auch kandidiert hatte, lag dieser Auszählung zufolge knapp abgeschlagen auf Platz 26. Demonstranten, unter ihnen auch ehemalige Marcos– Anhänger, sangen „Nieder mit Aquino, nieder mit Aquino.“ Aquino–Referent Arroyo gab zu, daß möglicherweise beim Zählen „einiges übersehen worden sei“, dies sei jedoch nichts im Vergleich zu den Unregelmäßigkeiten unter Marcos. Das US– Außenministerium sprach von den friedlichsten und fairsten Wahlen seit der Unabhängigkeit.
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