piwik no script img

Endlich rot-grüne Bewag?

■ SPD und AL: Energieeinsparung muß Vorrang bekommen / Bewag soll „an die Leine genommen“ und ökologischer werden

Berlin. Der Energielieferant Bewag soll sich nach Vorstellung von SPD und Alternativer Liste in Zukunft in erster Linie dem Energiesparen widmen. Die Hebel, über die der Bewag-Umbau bewerkstelligt werden könnte, seien die Aktienmehrheit des Landes Berlin, die Besetzung von weiteren Aufsichtsratssitzen durch das Land und die Neufassung des Konzessionsvertrages, sagte gestern der AL-Parlamentarier Hartwig Berger. „Die Bewag muß an die Leine genommen werden“, faßte Berger die von den beiden Fraktionen vorgelegten Empfehlungen an den Senat zusammen. Sprecher beider Fraktionen legten gleichzeitig den Entwurf eines Energiespargesetzes vor. Es soll das Land West-Berlin verpflichten, eine Vorreiterrolle beim Energiesparen einzunehmen, und sieht die Einführung eines Energiepasses für Häuser vor. Die Energiebilanz eines Gebäudes solle mehr als bisher Thema von Verkaufsverhandlungen sein, sagte der SPD-Abgeordnete Wolfgang Behrendt zur Begründung. Auch soll der Neuanschluß von Nachtspeicherheizungen verboten und der Anschluß an das Fernwärmenetz (sofern nicht Blockheizkraftwerke günstiger sind) zur Pflicht werden. Nicht einigen konnten sich die Koalitionsparteien auf den AL -Vorschlag, die Halbierung des Energieverbrauchs pro Kopf bis zum Jahr 2010 festzulegen. Durch die zu erwartende Fusion der Bewag mit dem Ostberliner VEB Energiekombinat bestehe die Chance, den Bewag-Konzessionsvertrag noch vor 1994 zu kündigen und neu zu formulieren. Er sollte die Eigenstromversorgung durch das Land Berlin sichern, die dezentrale Energieerzeugung durch private Blockheizkraftwerke fördern und die Bewag verpflichten, statt in neue Kraftwerke in Wärmedämmung und stromsparende Geräte zu investieren.

dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen