: Ende des pädagogischen Alptraums
■ Erste Hamburger Schulsporttage: Leistung nicht um jeden Preis
In der Turnhalle vor dem Reck stehen, den Aufschwung nicht schaffen und als zusätzliche Schmach 20 zuguckende Menschen: SchülerInnens Alptraum. Solche Methoden des Sportunterrichts an Schulen und in Vereinen haben ausgedient, findet Norbert Baumann, Leiter des Bereichs Sport am Hamburger Institut für Lehrerfortbildung. Seine Dienststelle, die Schulbehörde, der Hamburger Sportbund und die Fachbereiche Sport und Erziehungswissenschaften laden deshalb heute und morgen zu den ersten Hamburger Schulsporttagen im Uni-Sportpark (Turmweg/ Feldbrunnenstraße) ein.
Die rund 250 Teilnehmenden werden sich durch mehr als 30 Vorträge, Diskussionen und Work-shops zu Themen wie „Störungen im Sportunterricht“, „Judo – Mittel gegen die Gewaltproblematik“ und „Fairer Mannschaftssport“ über Veränderungen im Sportunterricht informieren. „Rope-Skipping und In-Line-Skating sind heute gefragt“, sagt Baumann. Und meint damit nicht nur, daß SchülerInnen die neudeutschen Bezeichnungen für Seilspringen und Rollschuhfahren bevorzugen, sondern auch die Art und Weise, wie dieser Sport ausgeübt wird: „Es geht nicht mehr um sportliche Höchstleistung“, sondern um Teamgeist. Die Ergebnisse der Tagung sollen Anstöße für die neuen Lehrpläne geben.
Am Sonnabend (14 bis 17 Uhr) kommen einige Schulklassen beim Spiel- und Sportfest mit Tänzen, an der Kletterwand oder beim „Hase und Igel“-Leichtathletik-Festival zum Zuge. Und vielleicht werden die 60 Teams beim Street-Ball-Turnier die Theorie des „partnerschaftlichen Miteinanders“ auch praktisch unter Beweis stellen.
Heike Haarhoff
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