: »Empörender Import für neue Länder«
Der stellvertretende Generalstaatsanwalt von Mecklenburg- Vorpommern, Helmut Münzberg, hat sich mit Einstweiligen Verfügungen gegen ein Buch des ehemaligen DDR-Fernsehjournalisten Karl-Eduard Schnitzler gewehrt. Nach Angaben der Hamburger Gerichtspressestelle wendet sich Münzberg gegen die Darstellung seiner Rolle bei der Einstellung eines Verfahrens gegen einen KZ-Kommandanten.
Münzberg hatte als Oberstaatsanwalt in Hamburg die Ermittlungen gegen einen SS-Obersturmführer geleitet, dem unter anderem die Ermordung von mehreren Kindern vorgeworfen wurde. Der Jurist stellte das Verfahren ein, weil nach seiner Ansicht eine Tatbeteiligung nicht nachzuweisen war. Schnitzler hatte Münzberg in seinem Buch als „empörenden Westimport für die Justiz der neuen Bundesländer“ dargestellt. Mit den Einstweiligen Verfügungen hat Münzberg die Auslieferung der Bücher inzwischen gestoppt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen