Emissionshandel : Klimasünder
Die Logik der Stahlindustrie in NRW beim Thema Emissionshandel lautet: Bitte zündet das Haus eines Anderen an! Die Stahlindustrie verfüge nach Angaben des Düsseldorfer IG Metall Zweig-Büros, Friedhelm Matic, über den höchsten technischen Standard, Emissionen seien deshalb bereits auf ein Minimum reduziert. Außerdem sei der Kohlenstoffdioxidausstoß bei der Stahlverarbeitung prozessbedingt notwendig.
Der logische Schluss aus dieser Tatsache lautet nun: Sollen dochandere durch den Emissionshandel belastet werden. Fraglich bleibt, wer denn stattdessen beim Kohlenstoffdioxidausstoß sparen soll.
KOMMENTAR VONELLEN REGLITZ
Denn fest steht, dass Emissionen reduziert werden müssen. Deutschland hat sich dazu verpflichtet, im Rahmen der Lastenteilung ein Viertel der EU-weiten Emissionsreduzierung zu übernehmen. Beim Straßenverkehr einzusparen, ist sicher ein löbliches Ziel, doch könnten damit wohl keine großen Sprünge gemacht werden. Der Emissionssünder Nummer Eins, die RWE AG, hat sich zu diesem Thema bisher wenig geäußert, dabei dürfte sie doch am meisten an den möglichen Folgen des Zuteilungsplans zu knabbern haben. Auf Anfrage wollte gestern ein Sprecher der AG gar nichts zum Thema sagen und verwies auf die heutige Bilanzkonferenz, auf der der Emissionshandel thematisiert würde. Zu erwarten ist, dass die RWE AG auch lieber das Haus eines Anderen brennen sieht, statt gemeinsam aktiv für den Klimaschutz einzutreten.