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Elfen im Künstlerhaus

Die FR rühmte ihn gleich halbseitig. Die taz liebt ihn sowieso seit Jahren. Und selbst die strenge FAZ gurrte liebevoll vierspaltig: „Jedem seine Meise“. Er heißt Wolfgang Müller und denkt als hieße er Wudriwudri. Auch nach gründlichem Studium der eben erwähnten Presseberichte, ist uns nur soviel klar: Herr Müller hat ein Buch geschrieben. Auch den Namen können wir mit einiger Sicherheit angeben: „Blue Tit“. Ansonsten bürgen wir für nichts. Was läßt sich sagen über ein Buch, das folgende Inhalte sanft touchiert: Schwulenclubs, Zubereitungstips für Flechtmilchsuppe, Transvestitenpenisse, Orchideenwege, Pop, Opernhäuser, Vivienne-Westwood-Läden, Schneeulen, Fischfabriken. Werden diese Splitter zusammenaddiert, kommt immerhin am Ende ein Land heraus: Island. Müller bereist und studiert es seit 1990. Seine Eindrücke liegen gedruckt vor in „Blue Tit“. Das heißt Blaumeise. In Island gibt es keine Blaumeisen. Dafür aber Elfen. Ein paar davon wird er nach Bremen mitbringen und integrieren in seinen „Diavortrag mit Gesang und Buchpräsentation“ im KünstlerHaus, Am Deich 68/69, 4.2. 20h. Entweder helfen sie Müller beim Fälschen von FDP-Wahlständen oder beim Gründen fiktiver Goethe-Institute. Nur einige der Dinge, die Müller gerne machte als er noch Mitglied der Pop-Performer „Die tödliche Doris“ war. taz

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