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Elbmarsch: Leukämie ja, aber warum?

Es gibt keine Studie, die beweisen kann, daß die Häufigkeit von kindlicher Leukämie im Zusammenhang mit Atomkraftwerken steht. Es gibt keine Studie, die das widerlegt. Zu diesem Ergebnis kamen Mediziner und Physiker auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie im Hamburger CCH nach hitzigen Debatten.

So hat eine Untersuchung der Uniklinik Mainz über die ungeklärte Häufung von Leukämie-Fällen in der Elbmarsch ergeben, daß Kinder, die bereits früh ihre Kinderkrankheiten durchmachen und geimpft wurden, seltener an Blutkrebs erkranken. „Kinder, deren Immunsystem früh durch Infektionen, Krankheiten oder Impfungen trainiert wurden, hatten weniger häufig Leukämie“, so der Mainzer Prof. Jörg Michaelis.

Pflanzenschutzmittel seien ein zweiter Risikofaktor, Röntgenstrahlen ein weiterer. Vor allem Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft mit Röntgenstrahlen bestrahlt wurden, seien einem erhöhten Risiko ausgesetzt.

Um wirklich festzustellen, ob AKWs für die Häufung von Leukämiefällen verantworlich sind, sollten diese „für zehn bis 15 Jahre abgeschaltet werden, um dann nochmal zu untersuchen. Dann werden wir es wissen“, schlug der Marburger Nuklearmediziner Prof. Horst Kuni vor. lno

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