: Eiszeit bei dkk-Betrieb Besetzung auch am Wochenende
Zschopau. Die „Experten für gut Gekühltes“ von dkk Scharfenstein wollen auch am Wochenende ihre bereits mehrere Tage andauernde Besetzung der Werksteile in Scharfenstein und Grießbach fortsetzen. Wie Betriebsratsmitglied Joachim Wüstner am Freitag informierte, habe die Landesregierung inzwischen gegenüber Belegschafts- und IG-Metall-Vertretern gewisses Verständnis für die Haltung der Arbeitnehmer geäußert. Am kommenden Montag will sie bei Gesprächen mit der Treuhand das Anliegen der Scharfensteiner ArbeitnehmerInnen vertreten, die mit den Betriebsbesetzungen eine Treuhandentscheidung anfechten.
Die Belegschaft von dkk sehe sich vor dem Hintergrund der Treuhandempfehlung, diese Betriebsteile mit dem 1. Juli zu schließen, und eines jetzt in Aussicht stehenden sowjetischen Auftrages von über 270.000 Verdichtern einer echten Überlebenschance beraubt, meinte der Gewerkschafter. Wüstner räumte ein, daß die Verdichter wegen hoher Herstellungskosten subventioniert werden müßten, in einer aus Sicht von dkk allerdings durchaus vertretbaren Größe.
Der Betriebsrat ist entschlossen, bei negativem Treuhandbescheid die seit Dienstag andauernden Kampfmaßnahmen gegebenenfalls auf das Territorium auszudehnen, weil seiner Auffassung nach die Betriebsteile als Produktionsstandorte unbedingt erhalten werden müssen. Die eigentliche Kühlschrankmontage im Betriebsteil Schmiedeberg ruht bereits seit geraumer Zeit. Die dort Beschäftigten sind auf Kurzarbeit Null gesetzt. adn
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