■ Eishockey: Sieben auf einen Streich
Berlin (taz/dpa) – Ein paar Pünktchen hat Robert Reichel die Frankfurter Löwen zwar gekostet, weil sie ihn auch mal ohne Genehmigung einsetzten, aber ansonsten bereitet der Stürmer von den Calgary Flames den Löwen-Fans eine Freude nach der anderen. Fünfzehn Tore hat der ausgesperrte NHL-Crack während seines Gastspiels in der DEL schon erzielt, und am Montag besiegte er den EC Hannover vor 7.000 bezauberten Zuschauern fast im Alleingang. Dabei hielten die Niedersachsen zunächst gut mit und konnten die 3:0-Führung der Gastgeber ausgleichen. Doch gegen Reichels sieben Scorer-Punkte auf einen Streich (drei Tore und vier Assists) hatten auch sie kein Kraut parat. Frankfurt gewann 8:4, der dritte Sieg in Folge.
In ihrem 999. Heimspiel setzten die Kölner Haie vor 6.000 Zuschauern ihre Erfolgsserie fort. Das 6:2 gegen die sächsischen Füchse war der zehnte Sieg hintereinander, und langsam finden die Kölner Anschluß zur Spitze, an der sich die Berliner Preussen schon vor Weihnachten mit dem knappen 4:3 im Lokalderby bei den inzwischen vom gefeuerten Preussen-Coach Billy Flynn betreuten Eisbären behaupteten.
Verfolger Mannheim durfte sich ausruhen, dafür gelang dem drittplazierten EV Landshut nach zwei Niederlagen wieder mal ein Sieg. Die Landshuter gewannen in Rosenheim mit 2:1, vielbeachteter Gast in der Eishalle der Star Bulls war Ex-Nationaltorwart Karl Friesen, einer jener Spieler, die durch den Konkurs der Maddogs München derzeit arbeitslos sind. Bis zum Saisonende wolle er vielleicht in Rosenheim, wo er den größten Teil seiner Karriere verbrachte, als Ersatztorwart aushelfen, erklärte Friesen, danach möchte der gottesfürchtige Keeper mit der Bärenruhe seine Laufbahn beenden.
In fünfzehn Jahren bestritt Friesen 109 Länderspiele, gewann mit dem SB Rosenheim drei deutsche Meisterschaften, mit Hedos München eine, kassierte insgesamt vier Strafminuten und fand nebenher noch Zeit, als Baptistenprediger zu wirken und vor der Halle Bibelsprüche zu verteilen. Ein Gastspiel bei den New Jersey Devils dauerte 1986/87 nur wenige Monate, da seine Art, unerschütterlich auf der Torlinie stehenzubleiben, nicht NHL-kompatibel war.Matti
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