Einstimmung auf Wettkampf: Das Band, das zu sehr flattert
Bremen richtet im April die Europameisterschaft der rhythmischen Sportgymnastik aus. Am Freitag wurden die Grundregeln erklärt, die weitaus komplizierter sind als "das Runde muss ins Eckige".
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Es gibt Sportarten, die guckt man am besten nicht live, nicht einmal im Fernsehen, sondern aufgezeichnet in Zeitlupe. Bei Tischtennis oder Eishockey würde man dann besser begreifen, was gerade passiert ist, warum einer blutend am Boden liegt oder ein Satz gewonnen wurde. Das Paradebeispiel aber ist rhythmische Sportgymnastik, wie sich gestern Journalisten in Bremen bei einem "Medientrainingslager" überzeugen konnten.
Dieses diente der Einstimmung auf die Europameisterschaft vom 16. bis 18. April in der Stadthalle. Weil die wenigsten Lokalredaktionen Experten und Expertinnen für rhythmische Sportgymnastik beschäftigen, zeigten Bremer Leistungssportlerinnen gestern, worum es geht. Hinterher war man etwas schlauer, wusste beispielsweise, dass das rote Band das attraktivste, aber auch wegen seiner Flatterhaftigkeit das schwierigste aller fünf "Geräte" ist. Die Turnerinnen hantieren außerdem mit Keulen, Ball, Seil und Reifen, während sie sich in alle Richtungen verbiegen und kopfüber durch den Raum zwirbeln.
Nur anderthalb Minuten dauern jeweils die akrobatischen Tänze, bei denen Band oder Ball durch die Luft fliegen, am Körper entlang gleiten - viel zu schnell für das ungeübte Auge. Deshalb, erklärt die Cheftrainerin im Bremer Bundesstützpunkt, Larissa Drygala, achten sogar die Richter bei Wettkämpfen immer nur auf Einzelheiten: etwa wie die Sportlerin mit dem Gerät klar kommt oder wie rhythmisch und ausdrucksstark sie sich bewegt. Das Punktsystem, das Drygala, selbst Kampfrichterin, grob umreißt, ist kompliziert.
Ein paar Grundregeln kann sie dennoch vermitteln: "Je mehr Rotationen, desto mehr Punkte", "Fangen ohne Hände bringt extrem viel Punkte" und "für Geräteverlust gibts die größten Abzüge".
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