: Einmischung in die KSZE der Männer
Frauen wollen nicht die Besenkammer im europäischen Haus beziehen. Mit einer Proklamation an den am Montag in Paris beginnenden Gipfel der KSZE endete gestern in Berlin die dreitägige europäische Frauenkonferenz „Frauenmacht Europa“. Die über 350 Teilnehmerinnen an der Konferenz fordern die paritätische Beteiligung von Frauen am KSZE- Prozeß, der bislang „patriarchal geprägt“ ist, so die Gastgeberin, die Berliner Frauensenatorin Anne Klein. Die Frauen — in ihrer Mehrheit Osteuropäerinnen — präsentierten eigene Vorschläge für die europäische Friedens- und Sicherheitsdebatte, darunter die Forderung nach einem sofortigen Rüstungsstopp und die Umstellung der Kriegsfabriken auf zivile Produkte.
Ohne ihre Beteiligung und Kontrolle, so fürchten die Frauen, wird die Abrüstung auch nach dem Ende des kalten Krieges und der Blockkonfrontation noch lange auf sich warten lassen. Im Bereich Menschenrechte verlangt die Proklamation die Ächtung von Männergewalt gegen Frauen, das Recht auf Abtreibung und Rechtssicherheit für Migrantinnen.
Unverzichtbar erschien ihnen jedenfalls eine Folgekonferenz. Das Berliner Treffen — darüber waren sich alle einig — war nur ein Anfang. Foto: Ursula Weise/Octopus SEITE 5
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