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Eine gigantische Aufgabe

betr.: „Hoffen auf Rechenfüchse“ (Ohne KWK-Ausgleich ist das Klimaziel kaum erreichbar), taz vom 9. 2. 01

Im FR-Interview (10. 2. 01) stellt der Leiter der Deutschen Energieagentur, Stephan Kohler, fest: „Klimaschutz sei eine zu gigantische Aufgabe, als dass man sie gegen die Stromwirtschaft durchdrücken kann.“ Die „Angebote“ der Stromwirtschaft und die von Rot-Grün angestrebte Quotenregelung für Strom aus Kraft-Wärme-Koppelung seien „gleichwertig“. Die KWK-Quote könne aber noch bis 2010 warten.

Die „Angebote“ der Stromwirtschaft enthalten jedoch nur sehr unbestimmte Versprechungen oder Maßnahmen, die andere ohnehin durchführen wollen. [...] Zweck dieser Scheinmanöver ist doch nur, dass die überall reichlich vorhandenen Potenziale für KWK auf kommunaler Ebene, in Industrie, Krankenhäusern, Altenheimen, in unzähligen Gewerbetrieben usw. blockiert werden sollen. Damit stellt sich Kohler eindeutig und allein auf die Seite des Wirtschaftsministers und der Stromwirtschaft. Er ignoriert zahlreiche wissenschaftliche Studien, die zeigen, dass KWK eine der größten und kostengünstigsten Möglichkeiten zum Klimaschutz ist. Eine KWK-Quote wäre eine einfache und zudem „demokratische“ Lösung, bei der alle Akteure gleiche Bedingungen erlangen und die Monopolstruktur der Stromerzeugung durchbrochen würde. [...] Klimaschutz ist eine zu gigantische Aufgabe, als dass man sich hier die Feder allein von den Stromkonzernen führen lassen sollte. WERNER NEUMANN, BUND, Altenstadt

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