: Eine alte Burg und das liebe Geld
■ Burg Stargard ist die einzige und älteste in Norddeutschland erhaltene Höhenburg
Neubrandenburg. Geld spielte auf Burg Stargard schon vor rund 250 Jahren eine Rolle. 1745 wurde dort eine Münzprägestätte des Landes Mecklenburg-Strelitz eingerichtet. Die finanzielle Not war schnell beseitigt, denn bereits nach vier Jahren wurde die Münze aufgegeben. Heute dauert es erheblich länger, um die Geldprobleme der knapp 4.000-Seelen-Gemeinde zu lösen. Zwar ging es beim Besuch des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesarbeitsministerium, Horst Günther, gestern auf der noch von zehn Familien bewohnten Burg hauptsächlich um dieses Gemäuer, doch auch da fehlt es an allen Ecken und Enden. Im Oktober 1990 begannen 13 ABM-Kräften die Wiederherstellung der einzigen in Norddeutschland erhaltenen Höhenburg. Im August sollen zehn weitere dazukommen. Mit ABM-Maßnahmen ist nicht alles zu schaffen. Die Rekonstruktion des Bergfrieds bespielsweise mußte einem spezialisierten Unternehmen übertragen werden. Seit dem Frühjahr bewegt sich rings um die fast wiederhergestellten Zinnen nichts mehr — kein Geld. Das Stadtsäckel weist ein Minus von 700.000 DM aus. Andere Vorhaben sind eben wichtiger als die Burg aus dem 13. Jahrhundert. Die Kommunalverwaltung hat zwölf Anträge auf Fördermittel gestellt. Nur einer über 170.000 DM wurde bewilligt, klagt Bürgermeister Elmar Schaubs. Für den Bergfried sind noch rund 800.000 DM nötig. Staatssekretär Horst Günther konnte da nicht direkt helfen: Geld brachte er nicht mit. adn
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