piwik no script img

Eine Verwirrung

Es lebte einst in alten Tagen,

So Kreide, Jura, würd ich sagen,

Es mag auch zweite Eiszeit sein,

Auch laß ich mich auf Neuzeit ein,

Jedenfalls so ungefähr

Zu jener Zeit, ich weiß nicht mehr,

Ein Hengst von stattlicher Statur

Im Städtchen Witten an der Ruhr.

Vielleicht war es auch Neheim-Hüsten?

Wenn wir das nur genauer wüßten,

Oder sogar Wuppertal?

Na, jedenfalls, es war einmal

Ein Tapir frisch und lebensfroh

In Herne oder Gütersloh.

Moment, da komm ich jetzt ins Schwanken.

Ich will mich nicht um Namen zanken,

Doch Pirmasens kommt auch in Frage,

Und wo ich grade Lörrach sage,

Da fällt mir brühwarm wieder ein:

Es muß ein Lurch gewesen sein.

Nun denn, das Schicksal, es schlug zu,

Und zwar war das in Friedrichsruh,

Was wiederum zur Folge hatte,

Daß die just genannte Ratte,

Hals über Kopf Bottrop verließ

Und bald auf ihren Schwager stieß.

Und der war ganz ein schlimmer Finger.

Man erlebt ja manche Dinger,

Doch was jener angestellt,

Ist einzigartig in der Welt.

Und zwar, hört her, ich lüge nicht,

Ich bring die Wahrheit jetzt ans Licht,

Es stimmt, so wahr ich Kaiser heiße:

Moment ... ich hab's vergessen ... Scheiße!

Jan Kaiser

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen