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Einbruch beim SED-Devisenbeschaffer

Berlin (taz) - Unvermindert großes Interesse besteht offenbar an dem, „persönlichen Besitz“ des ehemaligen DDR -Devisenbeschaffers Schalck-Golodkowski. Schalck-Golodkowski hatte am Dienstag in einer Nacht-und-Nebel-Aktion versucht, diesen „Besitz“ durch Beauftragte aus seinem Landhaus in Gollin nahe Berlin herausschaffen lassen wollen.

Die noch unbekannten Täter sind nach Informationen der taz auf das Dach des Schalck-Hauses gestiegen, lösten einige Ziegel und drangen in das Haus ein. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen vor Ort aufgenommen. Bisher liegen keine Angaben über gestohlene Gegenstände vor. Eine Objektsicherung hatte die Generalstaatsanwaltschaft der DDR nach dem gescheiterten Ausräumversuch abgelehnt und das Problem an die Gemeinde Gollin abgeschoben.

Am Donnerstag hatten die Anwälte von Schalck-Golodkowski die Kritik von Bürgerkomitees gegen die Rückgabe eines Teils des Schalck-Privatbesitzes zurückgewiesen. In einer Erklärung hieß es, auf Antrag der Verteidigung habe die Staatsanwaltschaft geprüft, welche Gegenstände aus der Beschlagnahme freizugeben seien. Daraufhin habe der DDR -Generalstaatsanwalt mitgeteilt, eine Vielzahl von persönlichen Gegenständen sollten herausgegeben werden. Schalck wird in der DDR mit Haftbefehl gesucht und soll sich an einem unbekannten Ort in der Bundesrepublik aufhalten.

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