Jesse Darling, Künstler*in: Einblick (752)
Jesse Darling arbeitet als Künstler*in mit Skulptur, Installation, Text, Sound und Performance. Dabei beschäftigt sie sich mit der Verletzlichkeit des menschlichen Körpers innerhalb der soziopolitischen Strukturen, in denen wir leben, und untersucht Strategien des Überlebens und Wohnens, um weiterzumachen. Darling lebt in London und Berlin. Gerade zeigt die Tate Britain ihre Einzelausstellung "The Ballad of Saint Jerome". In Berlin ist aktuell eine Arbeit Darlings bei HORSEANDPONY zu sehen. (s.o.)
taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?
Jesse Darling: Ich war ziemlich bewegt von der AA Bronson- bzw. General Idea-Ausstellung bei Esther Schipper. Und ich mochte „Welt ohne Außen“ im Martin-Gropius-Bau. Dort habe ich mir auch die Ausstellung von Philippe Parreno ‑angeschaut, aber mein Kind fand sie irgendwie furchterregend und ich kann verstehen warum: Hauptsächlich waren es die Besucher selbst, die dort in demütiger Ruhe auf diesen sanften rotierenden Sofa-Skulpturen saßen – die Ruhe war totenähnlich, die Atmosphäre begräbnisgleich. Alles Leben schien aus den Räumen gesogen und von Kunst ersetzt zu sein. Ich glaube, das heißt, es ist als künstlerische Arbeit erfolgreich, trotzdem mochte ich es nicht.
Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen?
Ich gehe zur Zeit nicht genug aus, um etwas empfehlen zu können.
Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?
Immer Wikipedia, aber ich habe gerade ein Buch über Kunst und Theologie mit dem Titel „Draw Your Weapons“ zu Ende gelesen.
Was ist dein nächstes Projekt?
Dafür müsste ich in meinem Kalender nachsehen.
Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?
Ich lebe quasi für meine erste Tasse Kaffee am Morgen und ich liebe es, am Kanal entlang zu laufen und auf die Vögel zu schauen.
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