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Archiv-Artikel

Einblick (175)

Ludmilla Bereznitsky, Galeristin

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? Ludmilla Bereznitsky: Ich bin seit September fest in Berlin, und in diesem Zeitraum hat mir besonders gut die aktuelle Ausstellung „Newton – Nachtwey – La Chapelle: Men, War and Peace“ im Museum for Photography – Helmut Newton Foundation gefallen. Es ist die Kombination von Popkultur, klassischer zeitgenössischer Fotografie und aktueller politischer Fotografie, die kuratorisch sehr gut zusammengefügt ist. Die Ausstellung der Atlas Group im Hamburger Bahnhof ist auch hervorragend.

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie empfehlen? Aktuell gehe ich gerne ins CCCP in der Torstraße. Das ist immer einen Abstecher wert. Beim Hüttengaudi in der Joachimstraße, die alle ein bis zwei Wochen stattfindet, kann man Stunden verbringen. Ich gehe regelmäßig in die Philharmonie und die Oper und genieße das vielfältige Angebot in Berlin. Auch das lang ersehnte Konzert von Diamanda Galas war, wie zu erwarten, einmalig. Das Konzert von Gogol Bordello im SO36 war für mich Pflicht.

Welche Zeitung, welches Magazin und Buch begleitet Sie zurzeit durch den Alltag? Momentan lese ich Jurij Andruchowitschs „Die zwölf Ringe“. Kunstmagazine wie art, Monopol, flashart, frieze oder artreview kaufe ich mir öfters. Im Café lese ich dann die Berliner Stadtmagazine und Tageszeitungen.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen momentan am meisten Freude? Da ich erst seit einigen Monaten mit meiner Galerie nicht nur in Kiew, sondern auch in Berlin vertreten bin, habe ich noch keine feste Routine. Noch erobere ich mir jeden Tag neu – neue Wege, neue Bekanntschaften, Kontakte und Erfahrungen. Meine Galerieräume in der Linienstraße liegen so zentral, dass ich den Weg dorthin jeden Morgen zu Fuß zurücklege. So beginne ich die Tage. Mein Ziel ist, mein Wissen und meine Arbeit aus Kiew mit Berlin zu verbinden und etwas Neues zu schaffen, um somit der Stadt Berlin ein weiteres Stück internationale Kultur hinzuzufügen. Das macht Spaß.