piwik no script img

Ein freies Raservolk

■ Deutsche Autofahrer sind nicht zu bremsen

Düsseldorf (taz/dpa) — Geschwindigkeitswahn in fast allen Lebenslagen. Selbst wenn's brenzlich wird, nimmt der deutsche Autofahrer nicht den Fuß vom Gaspedal: Die schnellsten Baustellenraser wurden mit 138 Stundenkilometern bei erlaubten 50 km/h und mit Tempo 142 bei einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 80 Kilometern in der Stunde in Nordrhein-Westfalen auf den Autobahnen geblitzt. Respektlos und risikobereit gibt sich jeder vierte Autofahrer, der mit überhöhter Geschwindigkeit in hinterhältig aufgebaute Radarfallen der Polizei hineinschlittert. Die Polizei erwischte von Januar bis September unter den rund 100.000 überprüften Autos mehr als 21.000 Fahrer bei zu schnellem Fahren. Raser und Drängler seien immer öfter an den schweren Unfällen beteiligt, rügte Innenminister Schnoor. Dabei wurden auf den Autobahnen bei 25.254 Unfällen 141 Menschen getötet. Auch eine Methode, das demographische Problem — zumindest in Deutschland zu lösen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen