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Ein eigenes Bild machen

■ Betr.: „Protest gegen ,Spie gel-TV‘“ (Intellektuelle wollen „Beruf Neonazi“ nicht im Fernse hen sehen), taz vom 17.2.943

[...] Andere Intellektuelle, zum Beispiel Klaus Theweleit, der ihn hat sehen dürfen, versichern mir, daß es wichtig sei, sich diesen Film anzusehen. Ich würde mir gerne ein eigenes Bild machen und möchte auch, daß andere das tun können. [...]

Ich frage mich, ob den Unterzeichnern nicht bewußt ist, daß als Folge ihrer Selbstinszenierung vor jedem Kino, das es jetzt noch wagt, diesen Film zu zeigen, ein Buttersäure werfender Mob sich ermutigt fühlt, mir in die Fresse zu hauen, wenn ich es wagen sollte, mir ein eigenes Urteil zu bilden. Laut Umfrage bei premiere wollen 70 Prozent der AnruferInnen, daß der Film ausgestrahlt wird. Die einfachen Menschen vor der Glotze scheinen doch noch ein Gespür dafür zu haben, daß – früher einmal – es ein Zeichen von Intellektualität war, Verbote und Scheuklappen getrost den Reaktionären zu überlassen. Oder sind die alle unreif? Bernhard Becker-Braun, Essen

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