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Ein Update-TestNeue iPhone-Software ist da

Seit Mittwochabend könnten Besitzer des Apple-Handys ein neues Betriebssystem herunterladen, das Unzulänglichkeiten ausbügelt und neue Funktionen mitbringt. taz.de hat sie getestet.

Bild: screenshot iphone.com

Am Mittwochabend gegen 19 Uhr begann der iPhone-Updatetag: Hersteller Apple hatte endlich das neue Betriebssystem 3.0 für sein Smartphone fertig und bietet sie seither der Welt zum Herunterladen an. Erreichbar ist die neue Software, die je nach zu aktualisierendem Gerät um die 260 Megabyte schwer ist, über Apples Multimediazentrale iTunes. Wer dort sein Handy einklinkt, erhält entweder automatisch eine Update-Information oder kann den Download durch eine Abfrage nach neuer Software selbst anstoßen.

Betriebssystem 3.0 soll auf dem Apple-Handy vieles besser machen: So werden Fehler ausgebügelt, lange erwartete Funktionen nachgereicht und einige Innovationen integriert. Das gelang soweit recht ordentlich, wie der taz.de-Test zeigte - ganz perfekt ist die Technik aber noch nicht.

Für Besitzer eines iPhone der ersten Generation oder eines iPhone 3G wird für Betriebssystem 3.0 kein Cent fällig. Besitzt man dagegen einen iPod touch, der technisch gesehen eine Art iPhone ohne Telefonteil darstellt, müssen knapp 8 Euro Gebühr bezahlt werden - dies erfolgt über Apples Online-Software-Laden.

Am Mittwoch dauerte es ein ganzes Weilchen, bis Betriebssystem 3.0 heruntergeladen war - Apples Server erlebten einen enormen Ansturm. Zwischendurch waren auch noch die Registrierungsrechner nicht erreichbar, so dass mancher Nutzer das Update nicht beenden konnte. Im taz.de-Test lief dagegen alles glatt: Nach zwanzigminütigem Download und zehnminütiger Installation schien die Aktualisierung beendet. Allerdings lief dann zuerst ein Backup der aktuellen Einstellungen an, was nochmals Zeit kostete.

Dann war ein erster Blick auf die neue Software möglich. Optisch gesehen hat sich wenig getan, allein ein neues Icon für die Anwendung "Sprachmemo" fällt sofort auf. Damit lassen sich kurze Notizen über das Mikrofon aufzeichnen.

Sehr praktisch ist die neue Suchfunktion "Spotlight", die sich mit zwei Klicks auf den "Home"-Knopf aktivieren lässt. Sie erlaubt es mit wenigen Tastenanschlägen, Programme, Musik, E-Mails, Notizen oder Kontakte aufzufinden. Das ist auch deshalb gut, weil sich an der Organisation von Anwendungen auf dem iPhone-Startbildschirm nichts getan hat - das Chaos wurde durch noch mehr Icons sogar noch größer. Eine Möglichkeit, Lieblingsprogramme in Ordner zu sortieren, fehlt nach wie vor. Nicht ganz so gut an Spotlight ist außerdem, dass E-Mails nur nach Absender und Betreffzeile, nicht aber nach Inhalten durchforstet werden können.

Hervorragend ist hingegen, dass Apple nun endlich eine Funktion für Kopieren und Einfügen über Anwendungen hinweg integriert hat. Dieses fehlende "Cut, Copy & Paste" war in früheren iPhone-Inkarnationen schlicht peinlich, kam doch kein konkurrierendes Smartphone ohne das Feature aus. Praktisch ist auch, dass man die Bildschirmtastatur öfter in den so genannten "Landscape"-Modus schalten kann, also der Bildschirmbreite nach. So wird etwa das Eingeben von E-Mails stark erleichtert. Nutzer von iPhone 3G aufwärts können sich außerdem über die Unterstützung von Multimedia-Kurznachrichten (MMS) freuen.

Eine lange erhoffte Funktion, das so genannte Tethering, um das iPhone als drahtloses Modem für den Internet-Zugang per Laptop zu verwenden, steckt zwar im Betriebssystem 3.0, wird aber vom deutschen iPhone-Monopolisten T-Mobile bislang nicht unterstützt (geplant ist eine Zusatzgebühr).

Hübsch sind einige Kleinigkeiten: So kann man innerhalb des iPhone künftig einen Zugang zu Apples Multimedia-Laden iTunes Store kreieren, mit einem Schütteln des Geräts die Zufallsmusikwiedergabe auslösen und Stereo-Bluetooth-Kopfhörer nutzen. Außerdem hat Apple die Möglichkeiten für Programmierer stark erweitert: Sie können mit Betriebssystem 3.0 beispielsweise Spiele schreiben, die zwei Geräte per Bluetooth vernetzen oder Inhalte direkt in Anwendungen verkaufen.

So mancher Kunde dürfte sich angesichts all dieser Neuerungen fragen, ob er dank der überarbeiteten Software auf seinem alten iPhone auf eines jener am Freitag erscheinenden frischen iPhone 3G S-Modelle verzichten kann, der neuesten Inkarnation von Apples Wundergerät. Die Antwort lautet: "Im Prinzip schon, aber..." So hat der Hersteller dem in Deutschland aktuell grundsätzlich nur mit Zwei-Jahres-Laufzeitvertrag von T-Mobile angebotenem Gerät einige Zusatzfeatures verpasst, die auch Betriebssystem 3.0 alten Modellen nicht spendiert.

Dazu gehören eine verbesserte Kamera mit Videoaufnahmefunktion samt Schnittmöglichkeit, ein Kompass, der die Google Maps-Karte automatisch ausrichtet und eine Sprachsteuerung, mit der man sogar den Musikspieler bedienen kann (auch auf Deutsch, wenn auch die englische Fassung besser funktioniert).

Außerdem steckt im iPhone 3G S ein schnellerer Hauptprozessor und mehr Speicher, was die Nutzung etwa beim Browsen im Web oder dem Aufrufen von Anwendungen flotter machen. Außerdem kann man nun auch bis zu 32 Gigabyte an Platz für Filme, Musik und Anwendungen erwerben, beim alten iPhone 3G gab's bislang maximal 16.

Zum Schluss noch ein kleiner Tipp für alle, die unbedingt ein iPhone 3G S haben möchten, aber keine Lust haben, sich an T-Mobile zu binden (oder den alten Vertrag für teures Geld auszukaufen): In einigen Ländern Europas wird das Gerät auch ohne Zwangsankettung an einen Mobilfunkanbieter verkauft, so dass man es dann mit jedem beliebigen Provider nutzen kann. Dazu gehören unter anderem Italien, Tschechien und Belgien.

Ganz billig ist der Spaß aber nicht, weil das Handy dann nicht mehr vom Mobilfunkunternehmen subventioniert wird. So verlangt etwa Vodafone Italien 619 Euro für das iPhone 3G S mit 16 Gigabyte und 719 Euro für das mit 32. Problematisch ist außerdem, dass man Garantieleistungen dann nur im Erwerbsland in Anspruch nehmen kann - sagt zumindest Apple. Importeure, die direkt in Deutschland solche EU-Geräte verkaufen, verlangen allerdings noch deutlich mehr. So aktuell beispielsweise 1000 Euro für das 32 Gigabyte-Gerät.

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7 Kommentare

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  • K
    K.L.

    Steve J. ist und bleibt eine Kultfigur- seine Erfindugen sind phänomenal!!

     

    Bin seit über drei Jahren eine beigesterte Ipod- NutzerIn !

     

    Vielleicht solltet ihr mal den Film "Pirates of Silicon Valley" schauen und dann mal versuchen ihn nachzumachen.

  • HB
    Helmut Breitenfeld

    Ich schließe mich kurz dem Kommentar von Jens Schlegel an. Journalismus soll Hintergründe kritisch beleuchten. Diese Art von Technik-Götzendienst kann ich auch in jeder anderen Zeitschrift haben.

    Leute, zeigt auf die wunden Punkte. Wer das von euren Schreiberlingen nicht kann , sollte aus der taz draußen bleiben. Punkt.

     

    Mit freundlichen Grüßen

     

    Helmut Breitenfeld

  • T
    toaotc

    Ich sehe als wissender iPhone-Besitzer keinerlei Übertreibung in den Ausführungen des Artikels.

    Dabei hab ich die Fan-Brille schon lange abgesetzt - T-Mobile sei dank.

    Grundsätzlich ist dieses Gerät etwas erwachsener geworden und und die neue Software bringt auch mehr Schwung in die älteren Modelle.

    Kurzum ist der Artikel ziemlich ehrlich geschrieben.

  • PB
    Pierre Beier

    Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen. Es ist mir ein Rätsel, warum der Artikel derart unkritisch ist.

     

    Das angesprochene Tethering, der Fakt, dass die Funktion zwar vorhanden, aber bis zur kostenpflichtigen Aktivierung durch den Provider versteckt bleibt, ist beispielsweise die reinste Farce. Mit geringem Aufwand (eine Video-Anleitung kursiert im Netz) lässt sich diese Funktion ohne Unkosten freischalten. Warum ermöglicht Apple den Providern hier noch einmal extra zu kassieren?

     

    Weiterhin kann man sich doch fragen, warum jetzt ein riesiges Medienspektakel um Funktionen veranstaltet wird die bei diesem Gerät von Anfang an gefehlt haben. Seit wann wird man dafür gefeiert unfertige Produkte auf den Markt zu bringen um ein Jahr später mit viel Tamtam die Fertigstellung anzupreisen. Der absolute Wahnsinn ist natürlich, dass es diese Vollendung auch noch kostenlos gibt.

  • MN
    Mein Name geht Euch einen Scheißdreck an

    "Man, muss ich blöd sein, noch kein solches Telefon erworben zu haben." Jo, das stimmt allerdings.

     

    Für diejenigen die nicht so blöde sind kein iPhone zu haben, ist es ein sehr informativer Artikel, um zu erfahren was das neue OS 3.0 beinhaltet und dass man sich das "S" sparen kann. Oder auch nicht.

     

    Was daran Werbung sein soll, verstehe wer will, denn der gesamte Artikel ist für "Blöde" im Grunde obsolet. Oder was interessiert den Herrn Ex-Abonnenten ein Update für ein Handy, welches er nicht besitzt?

  • MW
    M W

    Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen. Was soll das? Das ist doch kein Journalismus! Keine kritische Auseinandersetzung, ein Vergleich zur Konkurrenz, wie dem Palm Pre, wird nicht angestellt. Enttäuschend.

  • JS
    Jens Schlegel

    Vielfach habe ich schon darum gebeten, dass Artikel die eindeutig Werbung sind auch entsprechend gekennzeichnet werden. Aber wie bei der Bild wird das von der TAZ ignoriert. Was soll das? "Hervorragend ist hingegen..." ist ein Ausschnitt aus ihrem Werbetext. Man, muss ich blöd sein, noch kein solches Telefon erworben zu haben.

     

    Es ist richtig und wichtig über neue Entwicklungen der Technik zu berichten. Aber wieso schreiben sie nichts darüber, wie das Telefon produziert wird, wie viel Gewinn erzeugt wird, warum die Nachfrage in Zeiten der Krise kaum zurückgeht, weshalb überhaupt so viele Menschen dieses Teil haben wollen.

     

    Ich war lange Abonnent der TAZ. Solche Artikel haben mich dazu veranlasst, diese Bindung zu lösen. Es gibt ein journalistisches Interesse an diesem Thema. Der Werbetext hat aber jeden Bezug zum Journalismus und gut recherchierter und interessanter Berichterstattung verloren. Und das nicht irgendwo im Text, sondern von Anfang an.