■ Die Polizeireserve: Ein Relikt des Kalten Kriegs
Gegründet wurde die Freiwillige Polizeireserve (FPR) 1960 zu den Hoch-Zeiten des Kalten Krieges. Sie war die Anwort des Westens auf den Aufbau von Betriebskampfgruppen in der DDR. Im Falle einer Invasion West-Berlins wollte man gewappnet sein. Die FPR wurde später zunehmend für polizeiliche Hilfsaufgaben herangezogen. Die Feierabendtruppe ist skandalumwittert: 1993 flogen fünf FPR-Mitglieder auf, denen die Zugehörigkeit zu einem rechtsextremen Waffenhändlerring zur Last gelegt wurde. Ein daraufhin eingesetzter parlamentarischer Untersuchungsausschuß kam zwei Jahre später zu dem Ergebnis, daß 109 der damals noch 2.360 Hobby-Polizisten wegen diverser Delikte bereits rechtskräftig verurteilt worden waren. Bei 61 waren die Vorstrafen so gravierend, daß sie nicht in die FPR hätten aufgenommen werden dürfen. Nun soll die FPR in einen Freiwilligen Polizeidienst umgewandelt werden. win
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