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Archiv-Artikel

Ein Klinik-Skandal Private profitieren pausenlos

Gutachter kann man für alles kaufen. Da hat der Chef des Klinik-Konzerns, Wolfgang Tissen, im Februar 2005 sein „Strategiepapier“ für den Umbau der Bremer Kliniken vorgelegt und danach, als er unter Beschuss kam, eine Berliner Gutachterfirma beauftragt, innerhalb von zwei Wochen die wirtschaftliche Plausibilität des Konzepts zu beziffern.

Kommentar von Klaus Wolschner

Die Prüfung des Konzepts habe nicht zum Auftrag gehört, sagt er. Muss man die Plausibilität nicht vorher berechnen? Auch für diese Frage ist der Berater nicht zuständig.

Eine regelrechte Goldgrube muss die Beratungstätigkeit der Fides sein. Deren Fachmann stellte sich gestern dem Ausschuss so dar, dass sein Institut ungefähr für nichts verantwortlich ist, eben nur „mitwirkt“ an dem, was die Auftraggeber wollen und das Ergebnis mit seinen schicken Stempeln veredelt.

Es geht um ein Volumen von einer Milliarde Euro und eine Bindung von 30 Jahren. Die Investition soll sich amortisieren durch Personalkosteneinsparungen. Die Zahlen dafür lieferte die Beratungsfirma Solve. Solve gehört zu der Fresenius-Gruppe, deren Tochter jetzt als Bewerberin verhandelt. Und die Fides, die alles im Auftrag Bremens prüfen sollte, hat die Solve-Zahlen nur übernommen. Das ist „PPP“ – was will der Fresenius-Konzern mehr?