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Ein Hotel nur für Frauen

Keine lästigen Blicke beim Frühstück, kein krampfhafter Flirt im Fahrstuhl – mit anderen Worten: das erste männerfreie Hotel Hamburgs soll ab Januar 1995 das Angebot der hiesigen Unterkünfte bereichern. Linda Schlüter und Karin Wilsdorf, die Besitzerinnen des Frauencafés „endlich“, unterschreiben heute den Mietvertrag für die zwei denkmalgeschützten Häuser Dragonerstall 11 (Nähe Karl-Muck-Platz), in denen das „Hotel Hanseatin“ enstehen wird.

„Eins der Häuser gehört zu den ältsten Hamburgs. Es stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert“, sagt Linda Schlüter stolz. Auf etwa 300 Quadratmetern wollen die zukünftigen Hotelinhaberinnen vier Einzelzimmer und neun Doppelzimmer für 23 Gäste einrichten. Die meisten mit Bad und WC, Telefon und - auf Wunsch - auch Fernseher ausgestattet. Die Preise werden sich zwischen 90 und 150 Mark ohne Frühstück bewegen.

Angesprochen werden sollen mit der „Hanseatin“ „Ge-schäftsfrauen, Kongreßbesucherinnen, Frauengruppen, Touristinnen, und Künstlerinnen“. Aber auch Hamburgerinnen sind willkommen, denn das Frauencafé „endlich“ zieht mit ein. Die Räume in der Peterstraße geben Schlüter und Wilsdorf auf, da ihnen dort die Miete zu hoch geworden ist: „7000 Mark im Monat kann man nicht auf die Preise schlagen“, so Linda Schlüter. Das Café wird sich auch um das leibliche Wohl der Hotelbesucherinnen kümmern und zusätzlich zu einem Frühstücksbuffet und einem „Coffee Shop“ auch warme Gericht anbieten.

svd / Foto: H. Scholz

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