: Ehrung für die Ächter
■ Die „Internationale Kampagne zum Verbot von Landminen“ erhält den diesjährigen Friedensnobelpreis
„Das weltweite Verbot von Landminen ist keine Vision mehr.“ Mit diesen Worten begründete das Nobelpreiskomitee in Oslo gestern die Vergabe des mit 1,7 Millionen Mark dotierten Friedensnobelpreises an die „Internationale Kampagne zum Verbot von Landminen“ und ihre Koordinatorin Jody Williams. Die Organisation hätte entscheidend zum Zustandekommen der Konvention über ein Verbot von Landminen, die Ende September vereinbart worden war, beigetragen. Nur wenige Stunden nach der Bekanntgabe kündigte Rußlands Präsident Jelzin in Straßburg an, daß auch sein Land den Vertrag unterzeichnen werde.
Bis zu 120 Millionen Antipersonenminen bedrohen in 71 Ländern die Bevölkerung. Die Sprengsätze töten oder verstümmeln jedes Jahr mehr als 26.000 Menschen. Die Opfer sind zu 90 Prozent Zivilisten, meistens Bauern, Frauen und Kinder. Bei rund 30 Prozent der Verletzten ist eine Amputation notwendig. Unser Bild zeigt einen jungen, doppelt amputierten Angolaner, der in einem Orthopädiezentrum das Laufen mit seinen neuen Prothesen lernt. Tagesthema Seite 3
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