Eher 100mal verhandeln, als einmal schießen

Lieber 100mal verhandeln, als einmal schießen. Während der Verhandlungen die Interessen der jeweiligen Seite berücksichtigen. Das war die Entspannungspolitik eines Willy Brandt. In Rambouillet wurde gar nicht verhandelt, um einen Interessenausgleich zu erzielen. Seit letzten Sommer war es die Strategie der USA, noch vor dem 50. Geburtstag der Nato ein Testfeld zu haben, um ihre eigene Existenz zu rechtfertigen und eine neue Strategie festzuklopfen: Da werden Krisenreaktionskräfte aufgebaut, die dann überall in der Welt Weltpolizei spielen können.

Um die noch zögernden europäischen Staaten an sich zu binden, kam der Kosovo-Konflikt – dieses unübersehbare Geknäuel von ethnischen Konflikten, neuen Staatsgründungen etc. – genau richtig. Das Resultat wird sein, daß in einem furchtbaren Gemetzel Zehntausende Menschen abgeschlachtet werdne, daß Miloevic seine Opposition in Belgrad ausschalten wird, der Haß auf die jeweils andere Seite verzehnfacht und ein friedliches Zusammenleben für lange Zeit ausgeschlossen wird. Die Grünen sind Kriegspartei und der Große Vorsitzende ist ein Kriegs-Außenminister. Genau deswegen werden euch die Menschen weglaufen. (...) Heinz Kappei, Berlin