: Effektive Ausbeutung
■ Windenergie-Tagung in Schleswig: Novellierung des Baugesetzbuchs gefordert
Eine Verbesserung gesetzlicher Planungsvorgaben für die Aufstellung von Windkraftanlagen (WKA) haben Experten gestern auf einem Windkraft-Forum in Schleswig gefordert. Die bekannten ökologisch-ökonomischen Konflikte ließen sich nur dort vermeiden, „wo gemeinsam geplant wird“, sagte die Biologin Erika Vauk-Hentzelt. „Deutlichere Hinweise“ durch eine Novellierung im Umweltschutzbereich des Baugesetzbuches hielt der Kieler Jurist und Verwaltungswissenschaftler Prof. Albert von Mu-tius für erforderlich.
Schleswig-Holsteins Energieminister Claus Möller (SPD) sprach sich gegen eine uneingeschränkte Privilegierung von WKA aus und befürwortete kommunale Planungs- hoheiten über die Flächennutzungspläne. Auf dieser Basis stehe „die Akzeptanz der Landesregierung“ für den Ausbau der Windenergie auf 1 200 Megawatt installierte Leistung - 25 Prozent des Energieverbrauchs in Schleswig-Holstein – fest, die voraussichtlich bereits im Jahr 2005erreicht werde. Derzeit sind 426 Megawatt am Netz.
Klaus Rave von der Investitionsbank des nördlichsten Bundeslandes erklärte, daß der 1989/90 erreichte Förderhöchstsatz (30 Prozent) für WKA inzwischen auf unter fünf Prozent gesunken sei. Ab sechs Meter Windgeschwindigkeit pro Sekunde an den festgelegten Standorten sei die Ausbeute so effektiv, daß sich – abgesichert durch das Stromeinspeisungsgesetz – die Errichtung von Anlagen wirtschaftlich selbst trage. Organisiert wurde das Forum, an dem rund 80 Interessenten teilnahmen, von der Landeszentrale für politische Bildung. lno
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen