Editorial: Schöne neue taz
Aus einem Guss
Wie lange haben wir auf diesen Tag gewartet, wie auf Weihnachten – bald zwei Jahre. Nicht nur wegen der äußeren Änderungen, die die Bremer Lokalseiten der taz übers Wochenende erfahren haben.
Liebhaber des genauen grafischen Blickes haben immer wieder gefragt: Muss das sein, dass die ersten 21 Seiten der taz mit neuen Stilelementen modisch modern daherstolzieren, die letzten vier Lokalseiten aber wie die Trulla aus den 90ern aussehen?
Ja, es musste sein, weil auf unsere alten Computer das neue Redaktionssystem nichtaufzuspielen war. Ab heute also ist die taz wieder aus einem Guss, und wenn in den nächsten Tagen mal was schief gegangen ist, bitten wir um Verständnis: Wir müssen das Neue auch erst lernen. Denn hinter der Kulisse der grafischen Oberfläche hat die große Veränderung stattgefunden. Wenn unsere alten elektronischen Tippmaschinen das Programm luden, was bis zum vergangenen Freitag etwas von „Copyright 1982-1985“ zu lesen. Einen einmal geschriebenen Text per Mail zu versenden war fast komplizierter als einen Fahrradboten zu bestellen, der das Ding austrägt. Und wer seinen Text vollendet hatte, der musste das „Fertig“ über den Flur rufen. Texterfassung auf dem Niveau der modernen Linuswelt ist jetzt selbstverständlich, irgendwo in einer Ecke gibt es sogar eine Option „Rechtschreib-Korrektur“. Außerdem: Die Integration in ein Layout-Programm, das kinderleicht sein soll, so man es beherrscht, und flache Bildschirme anstatt der alten strahlenden Kanonen – wir freuen uns auf die schönen neuen Arbeitsplätze. Ihre taz-Redaktion
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