■ „EUROPA IM KRIEG“: Niederlage und Zerfall
„Solche Menschen, die, wie mein Vater und meine Mutter, eine Mischehe schließen, gibt es auf dem Territorium des ehemaligen Jugoslawien eine runde Million, und da ich selber schon Enkel habe, geht die Mischung weiter in die nächsten Generationen, so daß ungefähr acht oder neun Millionen Menschen gemischten Blutes sind“, schreibt der Romancier und Poet Aleksandar Tisma, Sohn einer ungarischen Jüdin und eines Serben, in seinem heutigen Beitrag zu unserer Reihe „Europa im Krieg“. Aber trotz jahrzehntelanger Völkermischung, so scheint es, „bleibt der Balkan ein Gefangener seiner Geschichte“. Vor einem Eingriff internationaler Militäreinheiten warnt Aleksandar Tisma dennoch: „Schon vor achtzig Jahren haben Schüsse in Sarajevo eine allgemeine Katastrophe ausgelöst.“ SEITE 12
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
