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EU wird weichgekocht

■ Agrarminister beraten Exportverbot für britische Rinderprodukte

London (dpa/taz) – Großbritanniens Regierung scheint die EU- Agrarminister weichgeklopft zu haben. Der EU-Agrarkommissar Franz Fischler gab sich vor Beginn der gestern und heute dauernden Sitzung optimistisch, daß das Exportverbot für britischen Rindertalg, Bullensperma und Gelatine aufgehoben würde. Für die Entscheidung ist nur eine einfache Mehrheit erforderlich.

Der Independent warnte unterdessen, daß der Anteil der an BSE erkrankten Rinder unter fünf Jahren nicht spürbar gesunken sei: Lag er 1989 bei 2 Prozent, so werde auch 1995 noch ein Anteil von 1,5 Prozent erreicht, schrieb das Blatt unter Berufung auf unveröffentlichte Regierungszahlen. Das Ministerium verwies hingegen darauf, daß hierbei die Spitze von Erkrankungen 1992/93 mit mehr als 30.000 Fällen im Jahr vernachlässigt werde. Seitdem gehe die Zahl zurück auf derzeit rund 250 Diagnosen pro Woche.

Am Wochenende sind in Großbritannien fünf neue Fälle der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJ) bekanntgeworden. Wieder sind die Patienten wesentlich jünger als bei der Krankheit sonst üblich. Das Eingeständnis der britischen Regierung im vergangenen März, daß diese neue Form der CJ-Krankheit im Zusammenhang mit dem Rinderwahn stehe, hatte zu dem EU- Exportverbot für britische Rinderprodukte geführt.

Kommentar Seite 10

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