EU-Kommissar: Malta rassistisch

ROM dpa ■ EU-Innenkommissar Jacques Barrot hat Malta mit Blick auf die Behandlung von Bootsflüchtlingen scharf kritisiert. „Maltas Haltung gegenüber den Immigranten ist überaus rassistisch, und das muss sich ändern“, erklärte der EU-Innenkommissar am Samstag bei einem Besuch der Mittelmeerinsel laut italienischen Medienberichten. Barrot besuchte unter anderem den berüchtigten „Hermes Block“ des Auffangzentrums für Flüchtlinge Hal Far, der wegen seiner inhumanen Bedingungen immer wieder in die Kritik von Hilfsorganisationen geraten war. Die Flüchtlinge hinter Stacheldraht hätten ihn mit „Freiheit“-Spruchbändern empfangen, hieß es. Nach Gesprächen mit Immigranten und Regierungsmitgliedern versprach Barrot baldige Hilfe vonseiten der EU. Die Flüchtlingslager von Malta haben einen äußert schlechten Ruf. Als „erschreckend“ hatte noch im Januar eine Beobachtergruppe der UNO die Lage dort bezeichnet. Auf Malta strandeten im vergangenen Jahr über 2.700 Flüchtlinge.