ERDRUTSCH IM BRAUNKOHLE-ABBAUGEBIET : Nachterstedt muss wohl aufgegeben werden
NACHTERSTEDT | Wegen der Gefahr weiterer Erdrutsche kann das Unglücksgebiet in Nachterstedt vermutlich nie mehr bewohnt werden. Es sei sehr unwahrscheinlich, dass die Menschen, die in der Nähe der Abbruchkante wohnten, in die acht evakuierten Häuser zurück könnten, so die Bergbaubehörde des Landes Sachsen-Anhalt. Es werde wohl Monate dauern, bis das Gebiet am Concordia-See zur Ruhe kommen werde. Es seien leichte, neue Risse aufgetreten, bis 30 Meter hinter der Bruchkante. Für die 41 Bewohner, die nach dem Erdrutsch am Samstag in Sicherheit gebracht wurden, wurde unterdessen ein Kontaktbüro eröffnet, in dem sie sich wegen Schadenersatzansprüchen melden können.
Nähere Hinweise zur Ursache des Unglücks, bei dem drei Menschen starben, gebe es nicht. Möglich ist, dass das Unglück mit dem früheren Braunkohletagebau zusammenhängt. Spekuliert wird auch darüber, dass eine unterirdische Wasserblase eine Flutwelle ausgelöst haben könnte, die die Böschung zum Einsturz brachte. Im Rheinland wird der Ruf nach Konsequenzen aus dem Erdrutsch lauter. (dpa)