EPIDEMIOLOGIE : Infektionsgefahr durch entwurmte Büffel
ATHEN | Eine Behandlung von Büffeln gegen Darmwürmer erhöht die Gefahr, dass sie andere Infektionskrankheiten übertragen. Die US-Wissenschaftlerinnen Vanessa Ezenwa, von der University of Georgia in Athens, und Anna Jolles, von der Oregon State University, untersuchten über vier Jahre hinweg mehr als 200 Kaffernbüffel (Syncerus caffer) im südafrikanischen Krüger-Nationalpark. Die Hälfte der Tiere, die oft sowohl mit Darmwürmern als auch mit Rindertuberkulose zu kämpfen haben, wurde regelmäßig gegen die Darmparasiten behandelt. Ergebnis: Behandelte Tiere hatten im Falle einer Tuberkulose-Infektion deutlich höhere Überlebenschancen. Was dem einzelnen Büffel hilft, kann jedoch der Gruppe schaden, erklären Vanessa Ezenwa und Anna Jolles. Da die entwurmten und zugleich an Rindertuberkulose erkrankten Tiere länger leben, haben sie auch mehr Zeit, andere Tiere in ihrer Gruppe anzustecken. So könnten diese Wasserbüffel durch die Entwurmung rechnerisch bis zu achtmal so viel Artgenossen anstecken, wie es ohne Entwurmung der Fall wäre, schreiben die beiden Wissenschaftlerinnen in der aktuellen Ausgabe des Fachjournals Science. (dpa)