ENDLICH INTERNET II : Dorfgemeinschaft buddelt Graben
Zu abgelegen für das schnelle Internet? Kein Problem für die knapp 700 Einwohner des Dörfchens Torsholt im niedersächsischen Ammerland. Das Telekommunikationsunternehmen EWE Tel wollte Glasfaserkabel verlegen und die Häuser anschließen, wenn die Bürger anpacken und das nötige Leerrohr selbst unter die Erde bringen. Außerdem sollten sie einen Baukostenzuschuss von 15.000 Euro leisten und mindestens 100 Kundenverträge zusammenbekommen. Torsholt gehört zu Westerstede, liegt aber weit außerhalb der Stadt. Die Torsholter griffen 2012 unter Anleitung von Tiefbauarbeitern aus dem Ort zu Schaufel und Spaten. „Das Schöne war, dass wirklich alle mitgemacht haben, vom Kind bis zum über 80-Jährigen“, sagte der Vorsitzende des Ortsbürgervereins, Egon Harms, gleich nach der Aktion. Insgesamt 115 Frauen, Männer und Kinder beteiligten sich. Für 3,2 Kilometer Rohrlänge brauchten sie gerade einmal drei Wochenenden. „Natürlich hat sich das gelohnt“, bilanziert Harms nun zwei Jahre später. Die Torsholter können jetzt mit bis zu 30 Megabit pro Sekunde ins Internet. (dpa)