: EG–Fleisch bald ohne Hormone
■ EG–Agrarminister: Übergangsregelung für US–Fleisch / Schuhkarton–große Käfige für Hennen
Brüssel (dpa/ap) - Die Käfige von Legehennen in der EG müssen eine einheitliche Größe von 450 Quadratzentimetern haben. Das haben die EG–Landwirtschaftsminister am Montag in Brüssel beschlossen. Dieses Mindestmaß entspricht ungefähr der Größe eines Schuhkartons. Diese Regelung war schon 1985 verabschiedet, aber wegen eines Formfehlers für ungültig erklärt worden. Nach Schätzungen werden rund 80 Prozent der knapp 300 Millionen Hühner in der EG in übereinandergestapelten Batterien von Drahtkäfigen gehalten. Zudem bestätigten die EG–Minister das seit Januar geltende Verbot zur Anwendung künstlicher Hormone in der Rindermast. Mit Hormonen behandeltes Fleisch darf nur noch bis April verarbeitet werden. Diese Richtlinie war auf den hartnäckigen Widerstand Großbritanniens gestoßen, das ein totales Hormonverbot für nicht realisierbar hält und außerdem keine wissenschaftliche Rechtfertigung dafür sieht. Die USA, die hormonbehandeltes Gefrierfleisch in die EG exportieren, haben bereits Sanktionen angekündigt, wenn die US– Ausfuhren in die EG künftig erschwert werden. Ihnen wird jedoch eine Übergangsregelung bis zum Jahresende eingeräumt. Bis dahin müssen sich auch alle europäischen Produzenten an die neue Richtlinie halten. Vor allem Frankreich verzeichnete bisher eine erhebliche Verspätung. Uneins blieben sich die Minister derweil bei der Einführung von Programmen zur Flächenstillegung. Vor allem ist noch umstritten, wann die prämienbegünstigte Umwandlung von Acker– in Brachland beginnen soll. Die BRD wills vor der Aussaat im Spätsommer, den Franzosen und Briten geht das zu schnell.
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