: EG–Außenminister ringen um Haltung zu Syrien
■ Das Verhältnis zu Syrien soll auf Wunsch der britischen Regierung erörtert werden Syrien ist mit der EG durch Wirtschafts– und Handelsabkommen verbunden
Luxemburg (afp) - Der Außenministerrat der Europäischen Gemeinschaft ist am Montag in Luxemburg zusammengetreten. Großbritannien erwartete von den elf EG–Partnern ein „klares gemeinsames Zeichen“ gegenüber Syrien nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen London und Damaskus. Die Außenminister wollten sich am Nachmittag mit dieser Frage befassen. Laut britischen Angaben wollte Außenminister Sir Geoffrey Howe gegenüber seinen Amtskollegen nicht auf einer gemeinsamen schriftlichen Erklärung bestehen. Auch erwarte London nicht, daß sich die EG–Partner den britischen Sanktionen gegen Syrien wegen der Verwicklung in den internationalen Terrorismus anschließen, etwa in Form eines Abbruches der diplomatischen Beziehungen. Im Gegensatz zu Libyen ist Syrien mit der EG über ein Wirtschafts– und Handelsabkommen verbunden. Am Vormittag gaben die Außenminister der EG–Kommission eine Vollmacht, beim Allgemeinen Zoll– und Handelsabkommen GATT gegen die japanischen Einfuhrhindernisse für Weine und Spirituosen zu klagen. Die EG wirft Japan vor, durch Einfuhrzölle und Handelshemmnisse die eingeführten Weine und Spirituosen stark zu verteuern. Ferner stimmte der Rat der Einigung über die Beilegung des sogenannten Spaghetti–Krieges zu, die De Clercq im vergangenen August mit dem US–Sonderunterhändler Clayton Yeutter erzielt hatte. Spanien, Italien und Griechenland sowie in geringerem Maße auch Portugal hatten Bedenken gegen mögliche negative Auswirkungen dieser Einigung auf den Absatz ihrer Landwirtschaftserzeugnisse geäußert. De Clercq bot den vier südeuropäischen Ländern Ausgleichszahlungen für den Fall an, daß die Einigung mit den USA zu starke negative Auswirkungen für sie haben sollte.
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