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EG–Agrarpreise: Kiechle kündigt heftigen Krach an

Brüssel (ap) - Bundeslandwirtschaftsminister Ignaz Kiechle hat seine scharfe Kritik an den Agrarpreisvorschlägen der EG–Kommission erneuert und sie als „Kriegserklärung an die Deutsche Bundesregierung“ bezeichnet. Vor Journalisten schloß Kiechle am Dienstag Konsequenzen aus dem Agrarpaket der Kommission auf die parallel laufenden Verhandlungen über eine Erhöhung der EG–eigenen Mittel nicht aus. Er sei entschlossen, klären zu lassen, „wie weit unsere Finanzverpflichtungen reichen“, sagte er. Die Kommission forderte Kiechle auf, ihre auf Preissenkungen oder ein Einfrieren geltender Preise hinauslaufenden Vorschläge zurückzuziehen. Für die begonnenen Verhandlungen um die Agrarpreise auf der Ebene des Ministerrats kündigte der deutsche Minister harten Widerstand gegen Entscheidungen an, die zu untragbaren Einkommensverlusten für deutsche Landwirte führen müßten. „Ich bin zum Krach entschlossen, die Vorschläge müssen vom Tisch.“ Widerstand kündigte Kiechle auch gegen die Absicht der Kommission an, den Währungsausgleich abzuschaffen, der den deutschen Landwirten bei Aufwertungen der Mark Wettbewerbsnachteile wegen veränderter Paritäten ersparen soll. Ohnehin sei die deutsche Landwirtschaft in den vergangenen Jahren bei Wechselkursänderungen gegenüber Italienern und Franzosen benachteiligt worden, sagte der Minister.

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