: EG stuft Wachstumsprognose zurück
■ Börsenkrach in EG-Ländern recht gut verwunden / Lob für US-Wirtschaft und „G-7“
Brüssel (rtr) – Die Europäische Gemeinschaft (EG) hat die Prognose für das Wirtschaftswachstum in den Mitgliedsländern für 1988 wegen des Börsenkrachs im vergangenen Oktober nach unten revidiert. Voraussichtlich würden die zwölf Volkswirtschaften nur um 1,9 Prozent wachsen, nachdem die EG-Kommission zuvor ein Wachstum von 2,3 Prozent erwartet hatte.
1987 hatte die Wachstumsrate in den EG-Ländern rund 2,2 Prozent betragen. In der Prognose, so war aus den Kreisen weiter zu erfahren, heißt es, daß die direkten Auswirkungen des Börsenkrachs von Oktober 1987 auf die EG- Staaten gering gewesen seien. Indirekt jedoch mache sich der Aktiensturz durch die schwächere Auslandsnachfrage, ein geringeres Wachstum in den USA und den niedrigen Dollar durchaus bemerkbar.
Die revidierte Prognose werde daher die früheren Empfehlungen wiederholen, daß die EG-Staaten sich auf die eigenen Kräfte konzentrieren und die wirtschaftliche Koordination untereinander stärken müßten.
Gleichzeitig werde in der Studie auch eine positive Entwicklung seit dem Börsenkrach im Oktober vermerkt, hieß es in den Kreisen weiter. Dazu zählten die geplante Verringerung des US- Haushaltsdefizits, die angestrebte Expansion in der Bundesrepublik Deutschland und in Japan sowie die Bestätigung der währungspolitischen Beschlüsse des Louvre- Abkommens der Siebenergruppe (“G-7“) zum Stopp des Dollarrückgangs im Dezember.
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