: EG soll Eincheck-Praxis abchecken
■ Fluggesellschaften klagen gegen Abfertigungsmonopole
Amsterdam/Brüssel (dpa) — Sieben europäische Luftfahrtgesellschaften haben gestern bei der EG-Kommission in Brüssel Klage gegen Monopole beim Ein- und Auschecken auf den Flughäfen von Spanien, Frankfurt und Mailand erhoben. Bei den Gesellschaften handelt es sich um Air France, Alitalia, British Airways, KLM, Deutsche Lufthansa, SAS und Sabena. Wie die niederländische Fluggesellschaft KLM mitteilte, liegt das Abfertigen der Flugpassagiere in Frankfurt und Mailand ausschließlich in Händen des Flughafenpersonals. In Spanien habe die Flughafenorganisation AENA die nationale Luftfahrtgesellschaft Iberia mit dem Ein- und Auschecken beauftragt. Diese Monpolpraxis verstoße gegen den EG-Vertrag, der den Mißbrauch von Machtpositionen verbiete.
„Die Luftfahrtgesellschaften finden, daß der Liberalisierung des Luftraums die Liberalisierung auf dem Boden folgen muß“, so KLM. Auf den genannten Flughäfen lasse der Service bei der Abfertigung oft zu wünschen übrig. Die Kosten seien 30 bis 50 Prozent höher als auf Flughäfen, wo mehrere Anbieter miteinander konkurrierten. Den Luftfahrtgesellschaften entstünden dadurch jedes Jahr Schäden in Millionenhöhe.
Auch sicherheitstechnisch sei eine Monopolposition von Flughäfen oder bestimmten Gesellschaften nicht zu begründen. Mehrere Unternehmen hätten sich in Frankfurt, Mailand und Spanien bereits vergeblich um eine Zulassung als Abfertiger beworben. Nun sei die EG-Kommission zur Intervention aufgerufen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen