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EG lockert Sanktionen gegen Apartheidstaat

■ Neuinvestitionen in Südafrika wieder möglich/ Regierungskonferenzen zur politischen und Währungsunion eingesetzt

Berlin (taz) — Die Staats- und Regierungschefs der EG haben am Samstag in Rom beschlossen, die 1986 verhängten Sanktionen gegen Südafrika teilweise aufzuheben. Ab sofort sollen Neuinvestitionen der europäischen Industrie im Rassistenstaat wieder erlaubt sein. Damit wolle die EG ein „Signal des guten Willens“ setzen — so Kanzler Kohl am Ende des Eurogipfels in der Ewigen Stadt. Bevor sie weitere Sanktionen gegen Südafrika abbaut, will die Gemeinschaft abwarten, wie die Regierung in Pretoria bei der geplanten Abschaffung der Apartheidgesetze und der Freilassung aller politischen Gefangenen vorankommt.

In Weihnachtsstimmung war der Rat der Zwölf auch in der Frage der Sowjetunionhilfe: Nicht nur Nahrungsmittel soll die UdSSR erhalten; zwei Milliarden will die EG in den nächsten zwei Jahren noch mal drauflegen für Verbesserungen im Verkehrs- und Energiebereich. — Hauptgegenstand der zweitägigen EG-Sitzung war die feierliche Einsetzung von Regierungskonferenzen zur Währungs- und politischen Union. Nach langjährigen akademischen Debatten über das geeinte Europa haben die Eurotechnokraten ihr Ziel nun fest im Blick: die gemeinsame Außen-, Wirtschafts- und Sicherheitspolitik. TAGESTHEMA SEITE 3

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