: EG: Nord gegen Süd
■ Die südlichen EG–Länder konnten sich mit ihrer Forderung nach Aufstockung der Regionalfonds nicht durchsetzen
Straßburg (taz)–Einmal mehr haben sich die wohlhabenderen Industrieländer der EG gegen die ärmeren „Partnerländer“ des Südens durchgesetzt. Bei den Straßburger EG–Parlamentsberatungen Anfang der Woche über den Haushalt 1987 forderte die „Südschiene“ im Verein mit Irland die Aufstockung des Etats für den Regional– und Sozialfonds der Gemeinschaft. Davon hätten sie am meisten profitiert, und das große Gefälle bei Einkommen und Infrastruktur innerhalb der EG wäre ein wenig abgemildert worden. Die starke Agrarlobby der Beneluxländer und Frankreichs setzte sich jedoch durch und reservierte wieder jede zur Diskussion stehende Mark für die Subventionierung der landwirtschaftlichen Massenproduktion. Damit dann bei der Abstimmung über den Etat in der Nacht zum Mittwoch nicht der gesamte Süden mit „Nein“ reagiert, machte man Spanien und Griechenland gegenüber besondere finanzielle Zugeständnisse. Italien als noch relativ wohlhabendes Süd–Land hatte ohnedies weniger Einwände. So stellten sich lediglich Portugal und Irland quer. Vom Gesamthaushalt mit 35,9 Milliarden Ecu (1 Ecu=2,10 DM) verbleiben damit 23 Mrd. Ecu für die Agrarpreisgarantie.
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