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Archiv-Artikel

EDIN DZEKO, STÜRMER Der tragische Held

Edin Dzeko, 23

■ gebürtig aus Sarajevo und kam 2007 von FK Templice zum VfL Wolfsburg.Foto: dpa

“Edin ist ein guter Junge“, hat Wolfsburgs Grafite einmal über seinen Sturmpartner Edin Dzeko gesagt. Um 17 Uhr 20 am Samstag war es mit den guten Manieren des Bosniers vorbei. Wütend und ziellos drosch er den Anstoß seines Teams in die Hälfte von Werder Bremen. Gerade hatten die Wolfsburger in der Nachspielzeit den ihrer Meinung nach irregulären Ausgleichstreffer zum 2:2 kassiert. „So etwas macht das ganze Spiel kaputt, natürlich sind das zwei verlorene Punkte“, sagte Dzeko, der die beiden Wolfsburger Tore erzielt hatte. Und für den trotzdem eine Woche mit vielen Tiefschlägen zu Ende ging.

Vor Wochenfrist hatte er gegen Nürnberg mehrfach aus bester Position daneben gezielt und war kurz vor Schluss von Andreas Wolf mit einem Kung-Fu-Tritt niedergestreckt worden. Nicht einmal einen Freistoß hat er dafür bekommen und musste statt dessen mit ansehen, wie seine Mannschaft auch noch den Treffer zum 2:3 kassierte.

Beim Champions League-Auftritt am Mittwoch in Moskau hatte der Stürmer, den Wolfsburgs ehemaliger Co-Trainer Bernd Hollerbach einst in den Tiefen der tschechischen Liga aufspürte, sein Team erst in Führung gebracht. Um dann das 2 : 0 selbst zu verhindern, indem er in Abseitsposition seinen Fuß in einen Schuss hielt, der sowieso reingegangen wäre. Am Ende stand es 2 : 1 für Moskau.

Wenn er erstmal wieder seinen Ruhepuls erreicht hat, wird der 23-jährige Schlacks, der in der letzten Saison von seinen Kollegen zum Spieler des Jahres gewählt wurde, das Spiel gegen Bremen dennoch als Erfolg werten. Seine beiden Treffer bringen ihn schließlich wieder ein Stück näher zu seinem Wunschverein AC Mailand. Und seinen Club zu einer Ablösesumme, die das Zehnfache der einstmals an den FK Teplice gezahlten vier Millionen Euro betragen dürfte.

RALF LORENZEN

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