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Dunkle Wolken über Lemwerder

■ Dasa will sich nicht an Auffanggesellschaft beteiligen

Die Zukunftsaussichten für das Dasa-Werk in Lemwerder haben sich offenbar weiter verschlechtert. Die Deutsche Aerospace AG (Dasa/München) hält unverändert an der Aufgabe des Werks fest. Die Konzernführung bekräftigte am Mittwoch in München, das Unternehmen werde sich in keinem Fall an einer Auffanggesellschaft beteiligen. Die Daimler-Benz-Tochter sieht gleichzeitig in dem ihr kürzlich vom Land Niedersachsen vorgelegten Gutachten der Unternehmensberatung Roland Berger für die Werksfortführung kein tragfähiges Konzept.

Der Dasa-Vorstandsvorsitzende Jürgen Schrempp sagte, es solle den Mitarbeitern nicht länger vorgegaukelt werden, daß sich die zivile Flugzeugwartung in Deutschland rechne. Auch das Berger-Gutachten komme zu dem Ergebnis: „Die Dasa hat die unternehmerisch richtige Entscheidung getroffen.“ Nach Angaben von Dasa-Finanzvorstand Manfred Bischoff gehe das Berger-Konzept offenbar von teilweise unrealistischen Bedingungen aus.

So solle es zum Beispiel nur 350 statt bisher 1 100 Beschäftigte geben, und es würden Lohnkürzungen von 20 Prozent angenommen. Zudem müßten drei Kunden für Jahre Fixaufträge für die zivile Flugzeugwartung vergeben. „Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich das Land Niedersachsen das Konzept zu eigen macht“, sagte Bischoff.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Peter Fischer (SPD) zeigte sich „erstaunt“ über die Bekanntgabe von Details des Konzepts, nachdem bislang strikte Vertraulichkeit geherrscht habe. Eine Verselbständigung Lemwerders sei auch ohne den Gesellschafter Dasa möglich und wirtschaftlich realisierbar. dpa

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