Duisburg schlägt Berlin: Erste Pleite für Union
Union Berlin muss in der 2. Fußball-Bundesliga seine ersten Saisonniederlage einstecken und verspielt die Rückkehr auf Rang eins. Die zuletzt sieglosen Duisburger verdanken ihren Sieg einem Spieler.
DUISBURG dpa | Serie gerissen, Spitze verpasst: Mit der ersten Saisonniederlage hat der 1. FC Union Berlin die Rückkehr auf Rang eins der 2. Fußball-Bundesliga verspielt. Der zuvor siebenmal unbesiegte Aufsteiger verlor am Freitag 1:3 (0:1) beim MSV Duisburg, wo Trainer Peter Neururer nach zuvor drei Pleiten in Folge mit seinem Abschied gedroht hatte.
Sören Larsen beendete mit seinen drei Toren in der 28., 48. und 84. Minute die Negativserie, obwohl Union zumindest in der ersten Hälfte das bessere Team war. Ein Punkt in Duisburg hätte genügt, um zumindest bis zum Samstag wieder Tabellenführer zu werden. Mehr als der zwischenzeitliche 1:2-Anschluss durch Shergo Biran (82.) gelang aber nicht. "Die letzte Entschlossenheit hat gefehlt, daran müssen wir wieder arbeiten", sagte Union-Trainer Uwe Neuhaus.
Der Coach, der einst noch unter Neururer spielte und seinen Kollegen herzlich begrüßte, hatte nur eine Veränderung vorgenommen und Hüzeyfe Dogan in die Startelf geholt. Neuhaus durfte zunächst auch zufrieden sein: Seine Schützlinge kontrollierten die Partie und hätten auch führen können, doch Marco Gebhardt scheiterte nach einer Viertelstunde mit einem tückischen Freistoß-Aufsetzer an MSV-Torhüter Tom Starke.
Kurz vor dem Rückstand brachte Karim Benyamina den Ball nicht unter, dann unterlief wie schon in der Vorwoche beim 2:1 gegen Rot- Weiss Ahlen Michael Bemben ein folgenschwerer Patzer: Mit einem Fehlpass leitete Bemben die Führung durch den Kopfballtreffer des Ex- Schalkers Larsen ein. Union-Sportdirektor Christian Beeck sprach zur Pause von "einem Fehler, den man so in der 2. Liga nie machen darf" und sah den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. "30 Minuten waren wir die bessere Mannschaft und hatten die besseren Chancen. Wir hätten eigentlich führen müssen", meinte Beeck. Dogan vergab den möglichen Ausgleich noch vor dem Seitenwechsel.
Kurz nach der Pause nutzte der MSV gegen die zögerliche Abwehr der Hauptstädter auch seine zweite Chance. Christian Tiffert durfte von der rechten Seite ungestört flanken, nachdem Torhüter Jan Glinker am Ball vorbei geflogen war, vollendete erneut Larsen. Es dauerte einige Zeit, ehe sich Union von dem neuerlichen Schock erholt hatte. Mit einem Fernschuss von Dogan meldeten sich die "Eisernen" zurück, Starke parierte aber (58.). Der Abstauber des eingewechselten Biran nach Handspiel von Larsen auf der Torlinie ließ noch einmal Hoffnung keimen, doch Larsen zirkelte den Ball auf der anderen Seite wenig später zur Entscheidung an Glinker vorbei ins Tor.
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