: Düsseldorfs pappnasige Polizisten
Düsseldorf (ap) - Im Prozeß gegen die sechs wegen Telefon und Briefterrors angeklagten Polizeibeamten in Düsseldorf haben Dienstvorgesetzte am Dienstag erklärt, die beiden Hauptangeklagten seien „in gewisser Hinsicht Kinder“ gewesen. Der damalige Wachhabende auf der Polizeiwache Ratingen sagte, die beiden Beamten hätten „fast jede dienstliche Sache veralbert“, seien kindisch und nicht ernst genug gewesen. Von Ende 1985 bis August 1986 sollen die Angeklagten in mehreren hundert Fällen unbescholtene Bürger in Ratingen angerufen und als „Pappnase“, „Würstchen“ oder „Nazisau“ beschimpft haben. In zahlreichen Briefen, die sie mit Namen und Adressen anderer Leute versahen, hieß es: „Ab morgen beginnt der Krieg“, „Dir schicke ich den Leichenwagen“ oder „Ich mach dich kalt, Du Würstchen“. Der frühere Dienstgruppenleiter der Angeklagten sprach vor Gericht von einer „unnatürlichen Lustigkeit“ eines der beiden Hauptangeklagten, der überdies schwer zu führen gewesen sei.
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