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■ Düsseldorfer Flughafenverkauf perfektRWE-Tochter Hochtief erhält Zuschlag

Düsseldorf (taz) – Der 50prozentige Landesanteil am Düsseldorfer Flughafen wird endgültig an das Konsortium des Essener Baukonzerns Hochtief, eine Tochter des RWE-Konzerns, und der irischen Flughafengesellschaft Aer Rianta verkauft. Einen entsprechenden Beschluß faßte gestern das Düsseldorfer Landeskabinett auf Vorschlag von Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD). Die Entscheidung war zuvor von den Landtagsfraktionen der SPD und der Bündnisgrünen abgesegnet worden. Schon am Montag hatte die Stadt Düsseldorf, die ebenfalls 50 Prozent am Flughafen hält, mit dem neuen Eigner einen Konsortialvertrag paraphiert. Danach erhält die Stadt künftig für das riesige Flughafengelände deutlich mehr Pacht. Statt 5,5 Mio. Mark fließen nun 17 Mio. Mark in das Stadtsäckel. Endgültig aus dem Rennen ist damit die Dortmunder Harpen AG, eine Tochter des VEW-Konzerns, die zunächst wegen ihres um 3 Millionen Mark höheren Kaufangebots zum bevorzugten Bieter erklärt worden war. Wieso Hochtief dann doch den Zuschlag bekam, bleibt nebulös. Während Clement gestern davon sprach, der Verkaufsprozeß sei „fair und absolut korrekt“ vonstatten gegangen, vermutet die CDU-Opposition „Mauschelei“ zugunsten der RWE-Tochter. Tatsächlich liegt der endgültige Kaufpreis jetzt bei 353 Mio. Mark. Nach der offiziellen Regierungslesart ist dieses höhere Angebot aber nicht durch eine wettbewerbswidrige Nachbesserung zustande gekommen, sondern durch eine Neuinterpretation des vorgelegten Vertragswerks. In die Landeskasse werden zunächst nur 253 Mio. Mark als „Basiskaufpreis“ fließen. Die restlichen 100 Mio. Mark sind an die „wirtschaftliche Entwicklung“ des Airports gekoppelt. j. S.

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