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Duell der Letzten

■ Der HSV morgen beim SC Freiburg

Eine triste Ausgangslage: Der Tabellenvorletzte gastiert beim Letzten. Morgen nachmittag tritt der HSV beim SC Freiburg an, und beide Teams stehen nach der Hälfte der Vorrunde bereits im Abstiegskampf. Verliert der HSV die Partie, wäre er das Schlußlicht der Liga. Daher will Coach Felix Magath vor allem eine Niederlage vermeiden: „Auswärts und in dieser Situation würde auch ein Punkt genügen“, meint der Bis-auf-weiteres-Trainer. Das wäre dann das achte Remis im zehnten Saisonspiel.

Ungünstig für die Hamburger, daß die Freiburger morgen erstmals einen hochkarätigen Neuzugang präsentieren werden: Der 59malige Schweizer Nationalspieler Alain Sutter wird die Offensive der Badener verstärken. Beim FC Bayern München haben langhaarige Fußballer unter Otto Rehhagel keine Perspektive, daher wechselte der frustrierte Esoterik-Freak zu den toleranteren Breisgauern. Dort erwartet man Wunderdinge von ihm: In den ersten zwei Tagen kamen 1.800 Fans zum Training, um den Hoffnungsträger zu bestaunen.

Einen spielstarken Neuzugang dieser Güteklasse würde auch der HSV gerne vermelden, aber zur Zeit gibt der Transfermarkt nichts Entsprechendes her. Daher müssen sich die Spieler des aktuellen Kaders auf diejenigen preußischen Tugenden besinnen, die Oberguru Uwe Seeler pausenlos als Weg zur Glückseligkeit anpreist: Kampf, Einsatz, Ärmel hochkrempeln und so weiter. Trainer Magath, der seinen Führungsstil selbst als „autoritär“ bezeichnet, sieht das genauso und hat deshalb unbarmherzig die Übungsintensität gesteigert. Verlierertypen wie der schmächtige Schwede Niclas Kindvall sollen aussortiert werden. Sturmtalent Francisco Copado erhielt vom Coach den Rat, zur Stärkung seiner Konstitution mehr Milch zu trinken. Damit auch sonst alle gesund bleiben, wurde die ganze Mannschaft gegen Grippe geimpft. oze

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