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Duchac: Kein Stasi im öffentlichen Dienst

■ Regierungserklärung vor dem Thüringer Landtag

Erfurt (ap) — Beim Aufbau einer neuen Wirtschaft setzt das Bundesland Thüringen vor allem auf den Mittelstand. Ministerpräsident Josef Duchac (CDU) sagte am Donnerstag in seiner Regierungserklärung vor dem Landtag in Erfurt, privatwirtschaftlich geführte Handwerks- und Handelsbetriebe müßten das Rückgrat des neuen Systems bilden. Das Land sei nicht mehr Grenz- und Randgebiet, sondern in die Mitte Deutschlands und Europas gerückt und habe damit einen Standortvorteil gewonnen.

Duchac erklärte unter dem Beifall aller Fraktionen, er werde sich dafür einsetzen, daß alle Opfer der Willkürherrschaft des SED-Regimes rehabilitiert und alle Verstöße gegen die Menschlichkeit aufgeklärt würden. Das gemeinsame Geschichts- und Heimatbewußtsein der Menschen in Thüringen habe alle historischen und politischen Teilungen überstanden, meinte der Regierungschef.

Der Ministerpräsident betonte, daß Wirtschaftspolitik gleichzeitig auch Sozialpolitik sein müsse. „Wir müssen aber bereit sein, auch Risiken einer Selbständigkeit akzeptieren zu lernen, die für eine Übergangszeit leider auch eine bisher nicht gekannte Arbeitslosigkeit einschließt.“ Auch in der Verwaltung sei mit Entlassungen zu rechnen.

Duchac wies darauf hin, daß vor allem im Baugewerbe mit neuen Arbeitsplätzen zu rechnen sei. Er hob besonders den Ausbau des Fremdenverkehrs hervor. In der Umweltpolitik legte der Regierungschef einen Schwerpunkt auf die Sanierung der Kali- und Urangebiete. Die Eigentumsverhältnisse bei Grund und Boden sollen nach Aussagen des CDU- Politikers nicht verändert werden.

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