: Drusen pilgern nach Syrien
JERUSALEM afp ■ Der oberste israelische Gerichtshof hat einer Gruppe israelischer Drusen erstmals seit 1948 eine Reise nach Syrien erlaubt. Dies verlautete gestern aus juristischen Kreisen. Demzufolge darf die Gruppe zunächst 72 Stunden lang in Syrien bleiben. Bei ihrer Rückkehr will das Gericht endgültig über eine Pilgerreise der Religionsgemeinschaft und deren Ablauf entscheiden. In Syrien lebt mit etwa 300.000 Menschen die Mehrheit der Drusen. In Israel gibt es 80.000 bis 100.000 von ihnen. Ihr Glauben geht auf ein Schisma im Islam während des 11. Jahrhunderts zurück. Syrien ist offiziell im Kriegszustand mit Israel. Der Chef des israelischen Militärgeheimdienstes, Aharon Seewi, sagte gestern in einem Interview, der syrische Präsident Baschar al-Assad habe den „Terrorismus als eine strategische Waffe“ gegen Israel bezeichnet, solange zwischen beiden Staaten kein Friedensabkommen bestehe. Damaskus macht einen Rückzug Israels von den 1967 eroberten Golanhöhen zur Bedingung für einen Friedensvertrag.