: Drogenpolitischer Irrweg
Betr.: „Kriminell Kiffen“, taz nord vom 11. 7. 2006
Zu den von Justizminister Döring angekündigten Plänen, den Besitz geringer Mengen an Cannabis zum Eigenbedarf zu begrenzen, kann man als jemand, der sich mit der Thematik auseinander setzt, nur den Kopf schütteln. Der SPD–Mann Döring bricht somit nicht nur mit der liberalen Drogenpolitik der Schleswig-Holsteinischen SPD, sondern biegt auch ein auf einem Weg voller drogenpolitischer Irrwege. Eine Verschärfung der Drogenpolitik hat noch nie zum Erfolg geführt. Geschichtlich sah mensch dies schon in den 20ern und 30ern in den USA, wo das Alkoholverbot zum Anstieg der Kriminalität führte und nicht zum geringeren Konsum von Alkohol. Nach Änderung der Rechtslage wäre Schleswig Holstein unter den drogenpolitischen Hardlinern wie Bayern. Schleswig Holstein hat aber, das zeigen Statistiken von Fachverbänden, durch eine liberale und humane Drogenpolitik wesentlich weniger DrogenkonsumentInnen und Abhängige als der Bundesschnitt.
Rasmus Andresen, Flensburg